Trollgjottemannen3

In die Berge sind Trolle gemeißelt. Der Volksglaube hielt sie für Wahrzeichen, die dem Kampf zwischen Christentum und Trollwelt entstammten. Gern verknüpfte man die Deutung seltsamer Bergformationen auch mit dem König, der im Volksglauben als Helfer des kleinen Mannes galt.


In dieser Gegend fühlt man sich mit König Olav Haraldson (Olav dem Heiligen) verbunden. Er reiste ab 1023 durch das Land, um es zu christianisieren. 1030 fiel er in der Schlacht bei Stiklestad durch Kalv Arneson, der von der Insel Giske nordwestlich von Ålesund stammte. Die sterblichen Überreste König Olavs wurden 1031 in einem Schrein auf dem Altar der St. Klemenskirche in Nidaros (Trondheim) aufgebahrt. Seltsame Ereignisse und Heilungen führten dazu, dass der König in ganz Nordeuropa zum Volkshelden wurde. Schnell entstanden Gerüchte, und tausende Pilger zogen nach Nidaros. Die Stadt war zeitweilig der wichtigste Wallfahrtsort in Nordeuropa.

König Olav Haraldson lag 1028 mit seiner Flotte vor Ålesund, wurde aber in den Storfjord vertrieben. Der König und seine Männer gingen in Valldal an Land und brachten sich über das Romsdal Richtung Osten in Sicherheit. Die Reise gab Anlass für viele Sagen. Mehrere Stellen und Naturphänomene wurden nach dem König benannt, und auch wo er gar nicht war, entstanden Sagen. In Hjørundfjord heißt es zum Beispiel, dass Olav einen Pfeil aus Vartdal abschoss. Der Pfeil durchbohrte den Berg “Gluggen” oberhalb von Standalseidet, überquerte den Hjørundfjord und tötete den schlimmsten Troll am Fjord. Die Gewalt des Pfeils war aber so groß, dass er abprallte und über den Hjørundfjord nach Store Standal zurückflog, wo er immer noch versteinert am Fjord steht.

 


Trolle

 

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 Jura

Wer es weiß, erkennt das Trollweib Jura und den Trollgjøttemann, ein Trollpaar unterhalb von Jura und drei weitere Trolle an der Bergwand. Die Menschen glaubten, das unter dem Trollgjøttemann sehr viele Trolle am Fjord lebten.

Eine Sage erzählt, dass das Trollweib Jura mit dem Riesen Råmann weiter drinnen im Hjørundfjord flirtete. Sie wünschte ihn sich als Freier, und zog nach Skår und Råmannsgjøle, um nachzusehen, was das für ein prächtiger Kerl war. Sie wurde aber sehr enttäuscht und spuckte auf den kleinen Troll, der weit unter ihrer Würde war, woraufhin dieser versteinerte. Wütend zog sie nach Hause, als ein Sturm aufkam. So geriet sie zu weit aus dem Fjord hinaus und zu nah ans Land. Da stieß sie sich so hart mit einem Fuß von der Bergwand (3) ab, dass ein großer Abdruck zurückblieb. Juras Boot aber wurde dadurch so schnell, dass es die gegenüberliegende Fjordseite rammte. So entstand die Bucht Trollvika, das Boot mit Jura aber sank bei Stavset. Hier kann man heute noch gut Fische fangen.

 

 

 

Der Trollgjøttemann am Hjørundfjord schießt heute manchmal noch bei bestimmten Wetterlagen. Dann knallt es mehrmals wie Schüsse aus einem Gewehr, und man sieht Rauch am Berghang. Ein anderer Troll, der auch schießt, ist der Isflåmann im nicht weit entfernten Nordre-Vartdal. Auch in Sæbø hört man es knallen und sieht Rauch oder sogar Feuer aus dem Loch Olavshola kommen, weiß die Sage.

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